Post von Gimli (ehemals Csibi) und Tala (ehemals Chiki)

24. Apr 2018



Gimli und Tala haben ihr komplettes Leben im Tierheim verbracht - jetzt sind sie in ihrem Zuhause angekommen und berichten uns.

Gimli & Tala (ehem. Csibi/ Leo und Chiki)

Manchmal liegen Katastrophen und das Glück wirklich nah beisammen…

Im Januar 2018 mussten wir uns im Abstand von nur einer Woche von unseren beiden geliebten Hunden verabschieden – unsere Hündin war schon lange krank und wir hatten uns darauf eingestellt, sie bald gehen lassen zu müssen, aber dass unser kleiner Rüde Leo sich von jetzt auf gleich von uns verabschiedet und noch vor Lissy geht, hat uns erstmal umgehauen.

Den Schock noch in den Knochen und im Wissen, dass bald der nächste Abschied ansteht, war uns trotzdem klar, dass wir so schnell wie möglich einem bzw. zwei anderen Hunden ein neues Zuhause geben möchten. Dass es wieder Hunde aus dem Tierschutz sein sollten, stand fest. Dass es so schnell gehen würde, wie es dann kam, das stand nicht fest. Sollte aber wohl so sein.

Zwei Tage nach Leos Tod ein erster, zaghafter Blick ins Internet. Und wer schaut uns da von den Seiten der tasso-Tiervermittlung an und trifft uns mit seinem Blick mitten ins Herz? Ein merkwürdiges, halbnacktes Wesen mit Wolfsohren und beeindruckender Fellkrause, mehr Fabeltier als Hund, witzig und putzig und irgendwie erbarmungswürdig. Der Kennenlern-Besuch in der Pflegestelle, in der unser heutiger Gimli noch als Leo seit über 3 Monaten auf ein neues Zuhause wartete, endete mit einer überraschenden blitzschnellen Entwicklung und einem sabbernden Hündchen in unserem Auto – Gimli durfte sofort mit uns kommen! Damit hatte niemand gerechnet, und an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an alle canifair-Zuständigen und besonders an Sonia und Waltraud, die so unbürokratisch und schnell entschieden haben.

Drei Tage nach Gimlis Einzug mussten wir dann auch Lissy gehen lassen. Der zweite Platz in unserem Haus war noch schneller frei geworden als befürchtet…

Als wir hörten, dass Gimlis Wurfschwester Chiki auf seinen Pflegestellenplatz bei Waltraud in Mönchengladbach nachrücken würde, da war meinem Mann und mir sofort klar: vorausgesetzt, die beiden verstehen sich, werden wir Familienzusammenführung betreiben!

Aufgeregt standen wir Ende Januar auf der Raststätte SG-Ohligs, um Chiki in Deutschland zu begrüßen. Auch sie: putzig und erbarmungswürdig zugleich – zwar hatte sie noch ihre ganze Fellpracht, dafür aber auch einen gigantischen Kopfverband, da sie kurz vor der Abreise gebissen worden war. Wie eine kleine Astronautin stand sie vor uns und hatte unser Herz sofort im Sturm erobert.

Ein Besuch bei Waltraud am nächsten Wochenende zeigte: die beiden erkennen sich wieder! Und welch eine Wiedersehensfreude – wir Zweibeiner hatten alle Pipi in den Augen angesichts dieser schönen Szene. Knapp vier Wochen später ist Chiki, die mittlerweile schon Tala hieß, bei uns eingezogen.

Jetzt sind Gimli knapp drei Monate und Tala ca. 6 Wochen bei uns, und wir könnten glücklicher nicht sein. Solch lieben, kuscheligen, anschmiegsamen, dankbaren, verträglichen… Hunden sind wir zuvor noch nie begegnet. Sie konnten von Anfang an gut alleine bleiben und warten auf ihrer geliebten Couch geduldig und entspannt, bis wir von der Arbeit wieder da sind. Und täglich machen sie neue Schritte, entwickeln sich ganz toll.

Darüber hinaus raufen und spielen die beiden miteinander wie die jungen Wölfe – Knurren und Bellen und Wadenbeißen inklusive. Es dauerte nicht lange, und die beiden hatten sich den überaus passenden Spitznamen „The crazy Twins“ erarbeitet. Man merkt, dass die beiden 3 Monate ihrer Welpenzeit gemeinsam bei ihrer Mutter verbracht haben – so vertraut sind die beiden miteinander. Sie machen alles zusammen und häufig sogar so synchron, dass man denken könnte, die zwei sind geklont. Sehr witzig und sehr berührend.

Noch sind beide sehr schreckhaft und reagieren heftig auf unvorhergesehene Geräusche oder neue Gegenstände (ganz aktuelles Beispiel: die WÄSCHESPINNE!! HIILFEEE!), und Gimli entwickelt im Auto regelrechte Panik, die sich in Hardcore-Sabbern und Übergeben äußert. Beide haben offenbar einen sehr stressanfälligen Magen, denn Kötzeln ist (noch) an der Tagesordnung. Aber wir sind zuversichtlich, dass sich das allmählich weiter bessern wird. Gimlis Fell, das er stressbedingt stellenweise ganz verloren hatte, kommt schon langsam wieder.

Wir sind überglücklich mit unseren beiden Ungarn, die so viel Lebendigkeit und Fröhlichkeit in unser Leben bringen. Wir können jedem nur empfehlen, einen oder auch mehrere Hunde aus dem Tierschutz aufzunehmen. Man tut ein mehr als gutes Werk, und die Hunde danken es einem, mit allem was sie haben, jeden Tag aufs Neue. Ich klau an dieser Stelle mal einen Spruch von Sonia, der mich sehr berührt und der einfach wahr ist: the ones we rescue, rescue us. Danke, liebes canifair-Team, für unsere beiden Superschätze! Sandra und Alexander